Therapie

Zahnärztliche Funktionstherapie

Die Therapie cranio-mandibulärer Dysfunktionen (CMD) erfordert neben diagnostischer Sorgfalt auch viel Erfahrung. Nicht selten ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spezialisten anderer medizinischer Fachgebiete notwendig.

Es versteht sich von selbst, dass auch bei der Herstellung von hochwertigem und funktionell korrektem Zahnersatz gleiche Qualitätsmaßstäbe gelten, damit Fehlfunktionen durch einen falschen Biss gar nicht erst entstehen können.

Bei der Funktionstherapie kommen u.a. folgende Maßnahmen in Frage:

  • Aufbissschienen
  • Gnathologische Bisskorrekturen (z.B. Einschleifen, prothetische Restaurationen)
  • Kieferorthopädie
  • Orthopädische Maßnahmen
  • Physiotherapie

Aufbissschienen

Okklusionsschienen (Aufbissschienen) sind aus durchsichtigem Kunststoff gefertigt und werden über die oberen oder unteren Zähne gesteckt. Sie sind herausnehmbar. Je nach Art der Funktionsstörung werden sie für einen begrenzten Zeitraum von einigen Wochen bis Monaten nur nachts oder/und tagsüber getragen. Sie verändern die Stellung der Zähne nicht und sind für diese auch völlig unschädlich.

Ihre Funktion besteht darin, dass sie bei Fehlbissen einen korrekten Zusammenbiss vermitteln, die Kiefergelenke entlasten und eine muskuläre Entspannung herbeiführen können. Sie sind vergleichbar mit orthopädischen Einlagesohlen im Schuh, die eine heilsame Wirkung auf Becken und Wirbelsäule haben.

Je nach Fall gibt es verschiedene Ausführungsformen. Schienen sollten individuell gestaltete Funktionsflächen auf der Oberfläche aufweisen, sonst sind sie wirkungslos oder in bestimmten Fällen sogar schädlich.

Die Schienenbehandlung dient einerseits der Schmerzlinderung und Vorbehandlung. Sie ist aber auch wichtig, die Diagnose abzusichern.

Aufbissschienen

Bisskorrekturen

Liegen Störkontakte in kleinerem Ausmaß vor, so können diese meist durch geringe und unschädliche Schleifkorrekturen an den betreffenden Zähnen korrigiert werden.

Bei Fehlbissen größeren Ausmaßes, bei stark geschädigten Zähnen, fehlerhaften Füllungen und Kronen oder fehlenden Zähnen sind jedoch häufig prothetische Neuversorgungen notwendig. Es ist dann besonders wichtig, dass die Kauflächen akribisch genau an die individuellen Bissverhältnisse angepasst werden. Hierbei sind sog. gnathologische Restaurationen mit entsprechender Bewegungsanalyse und exakt programmierten Artikulatoren (instrumentelle Funktionsanalyse) unabdingbar. Auch die zahntechnischen Arbeiten müssen mit sehr hohem Aufwand für die Kauflächengestaltung durchgeführt werden.

Bei sehr starken Bissfehlern können kieferorthopädische Vorbehandlungen nötig werden.

Kieferorthopädische Maßnahmen

Durch kieferorthopädische Behandlungen lassen sich Zahnfehlstellungen oder Kieferfehllagen korrigieren. Dies ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern mit heutigen Methoden auch bis in das hohe Erwachsenenalter möglich. In besonderen Fällen können zusätzlich auch kieferchirurgische Eingriffe nötig sein.

Am Ende der Behandlung ist wieder der Zahnarzt gefragt, der die "Feinjustierung" der Zahnoberflächen vornimmt.

Orthopädische Maßnahmen

Orthopädische Maßnahmen

Da die Stabilisierung des Körpers über die Wirbelsäule erfolgt und sich Fehlhaltungen über Muskelketten sehr schädlich auf ganz andere, weit entfernte Körperbereiche auswirken können, müssen vor allem auch Therapeuten, die sich auf Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert haben, in das interdisziplinäre Behandlungskonzept mit einbezogen werden.

Nicht selten entwickeln sich durch berufsbedingte Fehlhaltungen in einzelnen Wirbelsäulensegmenten muskuläre Schwachstellen und Fehlbelastungen mit chronischen Schmerzen. Hier kann eine spezielle medizinische Kräftigungstherapie zur Stabilisierung der Wirbelsäule (z.B. Kieser) deutliche und bleibende Besserungen des Beschwerdebildes bewirken.

Oft sind physiotherapeutische Begleitbehandlungen nötig. 

Physiotherapie

Bei ausstrahlenden Schmerzen in den Nacken- und Schulterbereich oder in den Bereich der Schläfen und Ohren können spezielle physiotherapeutische Maßnahmen Muskelverspannungen lösen und chronische Schmerzen lindern. Erfahrene Physiotherapeuten berücksichtigen die Zusammenhänge mit den Funktionsstörungen im Kiefergelenk und Kauorgan und stellen in Abstimmung mit dem Zahnarzt die Therapiemaßnahmen darauf ab.

Physiotherapie kann in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt durch manuelle Therapie, Elektrotherapie und Entspannungsübungen gute Erfolge erzielen. Sie setzt aber auch die Bereitschaft des Patienten zu aktiver Mitarbeit voraus.

 

Psychotherapie

Manche Patienten mit chronischen Schmerzen werden durch Sorgen, Ängste oder Depressionen geplagt, die sie alleine nicht mehr bewältigen können. Solche Probleme verstärken in der Regel zwangsläufig muskuläre Verspannungen und Schmerzen durch automatisch ablaufende Regelmechanismen im Zentralnervensystem. Die Betroffenen sollten sich daher nicht scheuen, ärztliche Hilfe durch einen Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ernsthaft dazu bereit sind, sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen und an deren Beseitigung unter ärztlicher Hilfe mitzuarbeiten.

Leider können sich viele Patienten nicht für diesem Schritt entscheiden, weil sie entweder nicht an die Bedeutung solcher Zusammenhänge glauben oder befürchten, man könnte die Inanspruchnahme eines Psychotherapeuten als persönliche Schwäche deuten. Dies ist jedoch der falsche Weg, weil es bei anhaltender Störung zu immer stärkeren psychosomatischen Erkrankungen kommen kann.

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